21. Juni – Deutscher Lebensmittel-Allergietag 2019
2008 wurde der Deutsche Lebensmittel-Allergietag vom Deutschen Allergie- und Asthmabund e.V. ins Leben gerufen, um auf Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien aufmerksam zu machen. Zum heutigen 11. Jahrestag lesen Sie hier einen Beitrag von Herrn Dr. Thiemo Kurzweg, Facharzt für HNO-Heilkunde, HNO-Praxis Eidelstedter Platz.
Allergien gegen Lebensmittel können unterschiedliche Symptome verursachen. Neben eher harmlosen Empfindungsstörungen im Mund, dem sogenannten oralen Allergiesyndroms, kann es zu lebensbedrohlichen Allergieschock-Symptomen nach Genuss kleinster Mengen von Allergenen kommen. Wie der Körper auf die Nahrungsmittel reagiert, hängt von der Art der Sensibilisierung ab. Die häufigsten Reaktionen auf Lebensmittel entstehen durch sekundäre Sensibilisierungen (auch Kreuzallergie genannt) bei Pollenallergikern und bei gegen Hausstaub sensibilisierten Patienten. Gräserpollenallergiker können zum Beispiel auf Getreideprodukte, Hülsenfrüchte sowie auf Tomaten reagieren. Die Reaktionsstärke ist in der Regel geringer ausgeprägt als bei primären Lebensmittelallergien und während der Pollenflug-Phase verstärkt. Zudem sind die Reaktionen dosisabhängig: Es kann zu Kribbeln im Mund und Schwellungsgefühl aber auch zu Magen-Darm Symptomen kommen.
Die Abgrenzung zu den meist schwerer verlaufenden primären Lebensmittelallergien können Allergologen durch eine gezielte Befragung und Untersuchung vornehmen. Hilfreich sind dabei Blutteste, die zeigen können, ob Sensibilisierungen auf bestimmte hitzestabile Proteine vorliegen. Ist das der Fall, ist besondere Vorsicht beim Genuss dieser Lebensmittel angezeigt.
In Deutschland gibt es keinen gesonderten Facharzt für Allergologie. Allergologische Kompetenz finden Patienten bei Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Allergologie (in der Regel HNO-Fachärzte, Kinderärzte, Innere Medizin, Lungenfachärzte). Eine pharmaunabhängige Plattform für Informationen über Allergien bietet: Mein Allergieportal