Qualitätszirkel ÄrzteNetz – 26. September 2019
Minimalinvasive Chirurgie bei Abdominaltumoren
„Immer mehr Studien belegen, dass laparoskopische Operationstechniken auch für Patienten mit malignen Abdominaltumoren nicht nur perioperativ, sondern auch langfristig vorteilhaft sind.
Die minimalinvasive Chirurgie (MIC) ist das dominierende Verfahren bei Cholezystektomie, Appendektomie, Sigmaresektion wegen Divertikulitis und Hernienreparation. Lange Zeit bestand Unsicherheit, ob die Vorteile eines laparoskopischen Eingriffs (geringere postoperative Schmerzen, verkürzter Krankenhausaufenthalt) auch bei Tumorresektionen zum Tragen kommen – ohne Einbuße der onkologischen Qualität.
Seit einigen Jahren wird die MIC bei onkologischen Erkrankungen des oberen und unteren Gastrointestinaltrakts angewendet – und das mit guten Ergebnissen. Am häufigsten wird Darmkrebs laparoskopisch entfernt: Etwa 55 000 Neudiagnosen werden jährlich in Deutschland gestellt, wobei die Patienten zu diesem Zeitpunkt im Mittel 75 Jahre alt sind.
Dennoch werden hierzulande nur etwa 20 %–30 % der Betroffenen minimalinvasiv operiert. Bei unseren europäischen Nachbarn liegen die MIC Operationen zum Teil bei 50 %–80 %. Voraussetzung für die Anwendung ist jedoch nicht allein die wissenschaftliche Erkenntnis, sondern auch die Fähigkeit des Chirurgen, gemeinsam mit seinem Team eine minimalinvasive Operation fachgerecht durchzuführen. Dies erfordert praktische Weiterbildung, Trainingskurse und Begleitung durch bereits erfahrene Kollegen.“
Wir freuen uns auf einen interessanten Fortbildungabend im Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg, auf dem Herr PD Dr. Dr. Uwe Johannes Roblick einen aktuellen Ausblick auf die Möglichkeiten der MIC geben wird. Die Veranstaltung wird von der Ärztekammer mit 5 Fortbildungspunkten anerkannt.
Bitte melden Sie sich über die Geschäftsstelle an.